Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich finde es wichtig und richtig, wenn Junge nach der Schulzeit für eine Weile wegziehen, um anderswo wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Mein Sohn zum Beispiel hat nach seinem Studium fünf Jahre in China gelebt – nun ist er wieder daheim in Bürglen. Doch egal ob Hong Kong, Luzern oder St. Gallen: Toll wäre es, wenn die jungen Menschen mit ihren gefüllten (Erfahrungs-)Rucksäcken irgendwann wieder zurück in den Kanton Uri kommen würden. Damit sie dies tun, müssen wir ihnen jedoch die entsprechenden beruflichen und privaten Rahmenbedingungen bieten.
Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist eine Massnahme, dazu gehören auch gute Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft. Diversifizierte landwirtschaftliche Systeme sind eine gute Alternative und müssen gefördert werden. Entscheidend als Standortfaktor ist aber auch die verkehrstechnische Erschliessung des Kantons. Diese wurde in den vergangenen Jahren stark verbessert. Ein weiteres Thema ist die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein Bereich, der ebenfalls nicht vernachlässigt werden darf, ist das Thema Wohnraum. Zwar ist der Immobilienmarkt in Uri glücklicherweise nicht so angespannt wie den urbanen Zentren, doch auch bei uns gibt es Entwicklungen, die wir im Augen behalten sollten.
Zu guter Letzt spielen auch softe Faktoren wie beispielsweise die vorhandenen Naherholungsmöglichkeiten eine Rolle. Gerade in diesem Bereich ist Uri kaum zu toppen. Unsere Region bietet nicht nur ein grossartiges Freizeitangebot in der Natur, auch in Sachen Kultur und Gesellschaft ist immer etwas los. Ich jedenfalls könnte mir keinen schöneren Wohnort vorstellen.